Argentinien ist als Weinbaunation längst ein Global Player. Das klimatisch begünstigte Land besitzt etwa 220.000 Hektar Rebfläche und steht bei der Weinproduktion weltweit an 5. Stelle. Bemerkenswert ist, wie sehr der Wein Argentinien in seiner alltäglichen Genusskultur geprägt hat: Schon seit Langem gehört das Nationalgetränk, vor allem Rotwein, untrennbar zu beinahe jedem Essen dazu.
Bereits vor etwa 450 Jahren haben spanische Einwanderer den Weinbau aus der alten Heimat mitgebracht. Doch erst seit Ende der 1980er Jahre, als eine bürgerliche Regierung die Militärherrschaft ablöste, begann Argentinien, Wein allmählich in das Ausland zu exportieren.
Wein Argentinien - ideale Anbaubedingungen
Die verschiedenen, räumlich nicht verbundenen Weinanbaugebiete des Landes haben alle eines gemeinsam: Sie ziehen sich entlang der Ausläufer der östlichen Andenkette und erreichen teilweise beachtliche Höhen - ganz im Norden sogar bis zu mehr als 2000 Meter. Aufgrund ihrer Lage im Regenschatten der Berge herrscht dort meist starke Trockenheit vor, die eine Bewässerung der Rebstöcke nötig macht. Günstig wirken sich die hohen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht auf die Bildung von Weinaromen aus.
Großer Reichtum an Rebsorten
Die Einwanderer aus verschiedenen europäischen Weinbaunationen haben beim Thema Wein Argentinien die größte Vielfalt unterschiedlicher Rebsorten in ganz Südamerika beschert. Das Spektrum reicht von den internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Chardonnay über die in Europa nur regional bedeutenden Varietäten wie Sangiovese, Tempranillo und Petit Verdot bis hin zu den autochthonen Rebsorten Argentiniens: dem roten Malbec und dem weiße Torrontés.
Wein Argentinien: die Anbaugebiete
Die argentinischen Weinbaugebiete erstrecken sich über eine Entfernung von 1750 km in Nord-Süd-Richtung. Im Nordwesten des Landes liegen einige kleinere Anbaugebiete in den Provinzen Salta, Tucumán, Catamarca, Jujuy und La Rioja. Die Weine zeichnen sich häufig durch eine ausgeprägte Fruchtnote aus, wovon auch Torrontés, die hier dominierende Rebsorte profitiert.
Südlich davon befindet sich die zweitgrößte Anbauregion Argentiniens. Aus San Juan stammen von etwa 48.000 Hektar Rebfläche viele einfache Weine, aber auch hier setzt sich Qualität allmählich gegen Quantität durch. Sorten wie Bonarda, Cabernet Franc und Tannat finden ideale Reifebedingungen.
Das mit über 150.000 Hektar deutlich größte Anbaugebiet für Wein Argentinien ist in Mendoza. Hier sind die meisten der bekannten Weingüter des Landes zu finden. Vor allem Malbec, Merlot, Syrah und Chardonnay erzielen hier exzellente Ergebnisse.
In etwas größerer Entfernung von den Anden befinden sich die Anbaugebiete im kühleren Patagonien. In den Provinzen Neuquén und Río Negro gibt es ein großes Potenzial für ausdrucksstarke Rot- und Weißweine.