* inkl. MwSt. zzgl. Versand
Lieferzeit 1-3 Werktage
- Artikel-Nr.: CD67372
- Literpreis: 23,33 €/Liter
- Flaschenpreis: 17,50 €/Flasche(n)
Unsere jährliche Bordeauxreise beginnt immer mit einem Sonntagsbesuch bei Stefan Paeffgen auf Château Le Reysse. Hier sitzen wir oft mit der ganzen Familie zusammen, sprechen über alles Mögliche und erfahren natürlich die ersten wichtigen Fakten zum letzten Bordeaux Jahrgang – ungeschönt! Stefan hat uns nochmal den 2021er Jahrgang zusammengefasst:
Dieses war kein einfaches Jahr. Die Wetterextreme haben uns sehr viel abverlangt. Wein zu machen wurde zu einer Herausforderung. Mit der Lese wurde es dann doch noch versöhnlich und Trauben-Qualität der letzten Tage der Lese war großartig.
Daten der Vegetation:
Öffnen der Knospen 22.03.2021
erste Blätter 07.04.2021
Blütenstand sichtbar 20.04.2021
Blütenstand gestreckt 06.05.2021
Blütenstand ausgebildet 18.05.2021
Beginn der Blüte 25.05.2021
Ende der Blüte 02.06.2021
Traubenansatz 14.06.2021
Traubenfüllung 23.06.2021
Ende der Traubenfüllung 10.07.2021
Trauben komplett ausgebildet 18.07.2021
Beginn der Traubenfärbung 30.07.2021
Mitte der Traubenfärbung 10.08.2021
Ende der Traubenfärbung 18.08.2020
Beginn der Lese 28.09.2021
Ende der Lese 19.10.2021
Vegetationsphase:
Der Winter war nass und mild! Richtigen Frost gab es tagsüber nicht. Die Reben waren mit Vegetationsbeginn sehr verunkrautet. Hinzu kam eine Schneckenplage in einem bisher ungekannten Ausmaß. Die deutliche Reduzierung von Herbiziden – auf vielen Flächen wurde vollständig darauf verzichtet – hilft dem Wohlbefinden dieser Tierchen. Im Moment des Austriebes kann eine Schnecke der Rebe enormen Schaden zufügen; indem sie die Knospe an oder gar komplett ausfrisst. In der Knospe sind bereits die Anlagen für die ersten Blätter sowie die Blüte. Schneckenfraß führt an den Reben zu verkrüppelten Austrieben ganz ohne Frucht. Deswegen hatten wir mit dieser Masse an Schnecken ein echtes Problem. Das Frühjahr war kühl und trocken. Der Austrieb war zwar sehr früh, zog sich jedoch wegen der kühlen Temperaturen hin. Am 03. Mai bekamen wir früh morgen auf einer abgelegenen Parzelle tatsächlich Frostschaden. Bisher waren wir davon verschont geblieben, nun aber war diese Parzelle von ‚nur‘ einem Hektar zu 80 % verloren. So eine Frost-Erfahrung führt einem klar vor Augen wie es Kollegen erging deren Flächen komplett erfroren sind.
Um den 10. Mai schlug die Wetterlage in ein anderes Extrem um. Aus trocken-kalt wurde nass-kalt. Pilzkrankheiten und die mechanische Unkrautbekämpfung ließen sich nur mit enormem Aufwand bewerkstelligen. Ständig mussten Kulturmaßnahmen dem Wetter angepasst und Arbeitsschritte umgestellt werden. Hinzu kamen Hagelschäden in der Blüte bei Clos du Moulin.
Traubenreife:
Erst nach dem 10. August kam endlich der Sommer und die Lage entspannte sich. Es wurde schnell trocken und die Reife verlief zügig durch.
Lese:
Die Wetterlage war während der Lese perfekt. Es blieb trocken und die kühle Nächte mit den sonnigen Tagen ließen die Trauben perfekt reifen. Die Lese begann am 28. September. Junge Reben (20 – 25 Jahre), die von Pilzen geschädigt waren, mussten schon zum Reifebeginn gelesen werden. Diesen Trauben hätten ein paar Tage mehr für die Reife gut getan, der Gesundheitszustand ließ das jedoch nicht zu. Die Zuckergehalte ließen bei den frühen Chargen ein Alkoholpotential von 12 – 12,5 % erwarten. Deswegen wurden diese vorsichtig 0,2-0,5 % chaptalisiert um sicher über 12,5 % Alkoholgrade zu kommen. Damit wird ein 12-monatiger Ausbau im Barrique möglich. Die Regeln des AOC Médoc gaben 13 % als Obergrenze für die Chapitalisierung vor. In den anderen Appellationen des Médoc lag diese Grenze bei 13,5 %. Da eine starke Chapitalisierung die Balance zwischen Extrakten, Struktur und dem Alkohol als Träger stören kann und zu alkoholischen Weinen führt, vermeide ich grundsätzlich eine Chapitalisierung um mehr al 0,5 % Alkoholgrade. Die älteren und alten Reben konnten bei der Wetterlage während der Lese sehr gut weiter und lange durchreifen. Deshalb zog sich die Lese über drei Wochen hin. Die Lagen von Château Le Reysse wurden sehr spät gelesen. Die Merlots erst am 18. Oktober und die Cabernet Sauvignon am 19. Oktober. Die Qualität ist überraschend gut. Eine gute Tannin Struktur und ausreichende natürliche Alkoholgehalte ergeben einen schön ausbalancierten Wein der Freude machen wird.
Der durchschnittliche Hektarertrag für alle Châteaux belief sich auf 20 - 25 hl. Schon wieder eine sehr kleine Ernte!
Extraktion:
Die Extraktion des 2021er war unkompliziert. Die alkoholische Gärung verlief zügig. Die Milchsäuregärung verlief teilweise parallel zum Ende der alkoholischen Gärung. Die Extraktion dauerte 2021 zwischen 22 und 28 Tage. Bei den Cabernets zeichnete sich bald ein sehr viel höherer Extrakt Gehalt ab. Die Qualität des 2021er Jahrgangs wird durch die Cabernet Sauvignon bestimmt.
Da die Säuregehalte der spät gelesenen Cabernets relativ niedrig waren, wurde die Assemblage schon vor dem Barriqueausbau gemacht um den Wein mit den Säuren der Merlots zu stabilisieren.
Verkostung:
Wir haben den 2021er Jahrgang in einem Flight mit 2016, 2018, 2019 und 2020 probiert und der 2021er Jahrgang reiht sich nahtlos ein. Der 2021er Jahrgang steht natürlich im Schatten des Dreamteam 2016, 2019 und 2020 überzeugt aber für sich gesehen auf der ganzen Linie! Stefan ist es gelungen auch unter widrigsten Bedingungen einen hervorragenden Wein zu lesen. Der Cabernet Sauvignon (80%) dominiert den Wein natürlich und präsentiert sich typischen Cuvee mit dem Merlot (20%) relativ dicht und reintönig. Es fehlt die Tiefe des 2019er Jahrgangs aber Dank des voll ausgereiften Traubenmaterials präsentiert sich der Wein kräftig und strukturiert mit einer schönen Balance und Länge. In seiner Gesamtheit ein hervorragender Wein welcher isoliert betrachtet wieder einige andere höherpreisige Gewächse düpiert! Wenn Sie die spannende Entwicklung der Weine von Stefan Paeffgen verfolgen wollen führt kein Weg am Kauf des 2021er vorbei. Mittlerweile können wir auch einige Jahrgänge für eine Vertikale anbieten.
"Der Reysse stammt von 6 ha Weinbergen auf kiesigem Boden und wird in 100% neuen Barriques ausgebaut. Stéphane Paeffgen verzichtete auf die Verwendung von Cabernet Franc (aus 100 Jahre alten Rebstöcken) und so entstand eine Cuvée aus 80% Cabernet Sauvignon und 20% Merlot. Am Gaumen ist der Wein sehr dicht und mit cremigen Tanninen versehen, die eine gute Fülle bieten. Ein Wein, der Nuancen von Eukalyptus und schwarzer Johannisbeere offenbart und eine zuverlässige Tanninstruktur aufweist. Gutes Reifepotenzial."
91-93/100 Punkte - Trinkreife: 2026-2038
Wein: | Château Le Reysse |
Abfüller / Weingut: | Medoc |
Anbaugebiet: | Bordeaux Medoc |
Weinfarbe: | Rotwein |
Jahrgang: | 2021 |
BIO Zertifizierung: | nein |
Verkaufseinheit: | 1 x 0,75 Liter |
Alkoholgehalt: | ~13,00 % |
Yves Beck: | 91-93/100 Punkte |
Hersteller: | Vignobles Paeffgen, 1 Route de Condissas, F-33340 Bégadan |
Zutaten: | Trauben und Stabilisatoren |
Allergene: | Enthält Schwefeldioxid (E220) |
Nährwertangaben (per 100ml): | Enthält geringfügige Mengen von Fett, gesättigten Fettsäuren, Eiweiß und Salz. |