Die Rebsorte Grüner Veltliner hat in der österreichischen Weinwelt ungefähr denselben Stellenwert wie hierzulande der Riesling. Der Grüne Veltliner belegt die meisten Weingärten in Österreich und läuft vor allem in den nord-östlichen Weinregionen Österreichs zur Höchstformen auf. Grüner Veltliner wird größtenteils reinsortig ausgebaut und schafft es vom einfachen leichten und spritzigen Terrassenwein bis hin zum komplexen, seriösen und langlebigen Weißwein die gesamte Bandbreite abzudecken.
Grüner Veltliner ist entstanden aus einer natürlichen Kreuzung zwischen dem Traminer und einer einheimischen Rebsorte St. Georgen, diese stammt vermutlich ursprünglich vom Neusiedler See. Die Trauben vom Grünen Veltliner sind mittelgroß und reifen spät, somit werden warme Böden gebraucht welche die Wärme gut über einen längeren Zeitraum speichern hierfür eignen sich besonders lösshaltige Untergründe oder Urgestein Böden. Grüner Veltliner ist anfällig für beide Mehltauarten und Traubenmilben setzen ihm in seiner Reifezeit besonders zu. Botrytis wirkt sich jedoch sehr positiv auf die Trauben aus und es können bis hin zur Trockenbeerenauslese alle süßen Edelgewächse ausgebaut werden. Der Ertrag vom Grünen Veltliner ist hoch, deshalb wird bei Qualitätsweinen reduziert umso das Aroma in den Trauben mehr zu konzentrieren.
In den nordöstlichen Regionen Österreichs entstehen die meisten Grüner Veltliner Weine, die DAC Region Weinviertel ist bekannt für ihren leichten und spritzigen Ausbau und erzeugt auch mit Abstand die bedeutendste Menge im Land. In den Regionen Kamptal, Kremstal und vor allem in der Wachau entstehen sehr komplexe Grüne Veltliner, in der Wachau wurde sogar ein eigenes Qualitätssystem geschaffen:
Steinfeder ist der ganz leichte Typus des Grünen Veltliner und ein zarter Begleiter für den Sommer und darf nie mehr als 11,5% Alkohol haben. Die Weine mit dem Zusatz Federspiel haben zwischen 11,5 und 12,5% Alkohol und sind nach eigenen Angaben ein „nuancenreicher Typus mit starkem Charakter“. Wenn wir das auf die deutsche Klassifikation „übertragen“ müssten, wären wir im Bereich der VDP Ortsweine.
Die Qualitätsstufe Smaragd entspricht unserem Großen Gewächs und steht für Weine der höchsten Qualitätsstufe ab 12,5% Alkohol von höchster Traubenreife und aus besten Rieden gekeltert. Die Smaragd Eichechse sonnt sich an sonnigen Tagen sehr oft in den Wachauer Weinbergen und symbolisiert so die besten Wachauer Weine mit vollendeter physiologischer Reife.
Sensorisch überzeugen die Weine vom Grünen Veltliner mit Noten von Zitrusfrüchten, Birne und Stachelbeere. Ein typisches Merkmal ist die hintergründige Würze der Weine und im Abgang zeigen sich sehr oft Anklänge von weißem Pfeffer gepaart mit einer feinen Raucharomatik. Die besten Smaragd Weine aus der Wachau zeigen sich sehr oft auch cremig und unglaublich intensiv, sie eignen sich besonders gut für eine lange Reife und überzeugen in jeder Verkostung immer wieder mit ihrer unglaublichen Frische für ihr Alter.
Zum Essen empfehlen wir beim Grünen Veltliner Kabeljau oder Honigmelone mit Schinken, prinzipiell ist Grüner Veltliner sehr vielseitig und man kann ihn je nach Ausbau mit fast allen Gerichten kombinieren, deshalb ist er auch einer der beliebtesten Sommelier Geheimtipps und bei Spitzenköchen weltweit sehr beliebt.