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Die Vacanos sind eine seit dem 15. Jahrhundert in der Lombardei ansässige Familie von Kaufleuten und Juristen, die im 17. Jahrhundert aus der unruhigen Heimat auswandern und sich, in ihren Berufen und Ämtern sehr erfolgreich, am Rhein [Koblenz] und an der Mosel [Trier] niederlassen. 1786 erhebt Kaiser Joseph II. die Vacanos in den erblichen Reichsritterstand als »Edle von Vacano«. Dr. Robert Weil und seine Frau Emilie, aus dem Hause der Edlen von Vacano, gründen 1875 in Kiedrich das Weingut Dr. Robert Weil. Ab 1875 erwerben sie ausgewählte Parzellen aus dem Besitz verschiedener Weingüter in den Kiedricher Berglagen. Darunter befindet sich aus dem Besitz der Grafen von Fürstenberg ein absolutes Filetstück, die »Lay« [im mittelrheinischen Sprachgebrauch für Fels und auch Schiefer]. Der Erwerb dieser außergewöhnlichen und steilen Parzelle erfolgte aus der Vacano-Mitgift von Emilie. Fortan erhielt die »Lay« als Gewann des Kiedricher Gräfenberg den familieninternen Ehrentitel MONTE VACANO, und die Weine aus der »Lay« blieben eine ausschließliche Familienangelegenheit und kamen nie auf den Markt: sie begleiteten die fröhlichen ebenso wie traurigen Familienfeste der Familien Weil und Vacano an Rhein und Mosel.
Mit dem Tod Dr. Robert Weils geriet diese »family affair« und der MONTE VACANO »Familien Riesling« in Vergessenheit. Mit dem Jahrgang 2018 wurde diese Tradition wiederaufgenommen, und es wurde erstmals nach 1921 eine streng limitierte Flaschenzahl dieses trockenen Rieslings als Ultra- Premium-Marke MONTE VACANO vinifiziert. Der Kiedricher Berg mit seinen zwei Berglagen, Turmberg und Gräfenberg, hat in seiner beurkundeten Geschichte seit Ende des 12. Jahrhunderts verschiedene Namen getragen. In seiner ersten Erwähnung heißt er »mons Rhingravii«, bevor 1258 »Thurmberg« und »Grevenberg« nachgewiesen sind. In Friedrich Wilhelm Dünkelbergs Rheingauer Lagenklassifikationskarte von 1867 ist der höchst klassifizierte Weinberg als »Grävenberg« vermerkt. In Vergessenheit geraten ist aber, dass eine kleine, exquisite Parzelle dieser weltberühmten Lage um 1900 mit dem Ehrentitel MONTE VACANO benannt wurde.
Die Familie VACANO, ihreszeichen eine lombardische, adlige Familie, die seit dem 15. Jahrhundert in Lenno am Comer See residierte und viele Kaufleute, Notare und Doctores Vaccani in ihren Reihen zählte wanderte im 17. Jahrhundert aus der unruhigen Heimat aus. Problematische wirtschaftliche Zeiten aufgrund häufig wechselnder Machtverhältnisse bewogen die Familie in die ruhigeren Kurfürstentümer der Pfalz und Mosel umzusiedeln. Vor allem im Hunsrück, an der Saar, in Trier und später auch in Koblenz siedeln sich die verschiedenen Ableger der Vacanos an. Als tüchtige Kaufleute mit guter Bildung fanden die ersten Familienmitglieder früh den Weg in öffentliche Ämter z.B. als Postmeister. Auch hohe Verwaltungsämter im Kurfürstentum Trier bekleideten die Vacanos. So der Kurtrierische Hof- und Regierungsrat Johann Jacob Vacano, der 1786 von Kaiser Joseph II.mit dem Prädikat »Edler von« in den erblichen Reichsritterstand erhoben wurde. Für ihn hatte Johannes Seitz, der Lieblingsschüler des berühmten Balthasar Neumann, Baumeister der Würzburger Residenz, am Trierer Kornmarkt 1759 ein repräsentatives, spätbarockes Stadtpalais, die Kronenburg, erbaut. Auch in militärischen Ämtern und als Juristen waren die Vacanos tätig. Der Geschichte geschuldet, dienten sie unter Napoleon ebenso wie später unter dem preußischen König und deutschen Kaiser Wilhelm I. Dieser verlieh 1881 dem Senatsgerichtspräsidenten Jakob Joseph Otto Vacano den erblichen Adelsstand. Er gehörte zum Trierer Zweig der Vacanos, die im späten 19. Jahrhundert auch in Koblenz, Ehrenbreitstein und Wiesbaden ansässig waren. Hier kreuzten sich jetzt die Wege der Familien Weil und Vacano. Am 12. Juli 1855 wurde in Coblenz den Eltern Auguste, Edle von Vacano, und Heinrich Fastnagel, Oberleutnant in der preussischen Garnison Koblenz-Ehrenbreitstein, die Tochter Emilie geboren. 1875 heiratete Emilie den Sprachwissenschaftler Dr. Robert Weil. Dieser war 1843 in Schönberg-Möllingen, im Westerwald, als Sohn des Lehrers Wilhelm Weil und seiner Frau Helene geboren worden. Nach der Schulzeit im Westerwald hatte er in Göttingen und Marburg französische Sprachwissenschaft und Germanistik studiert und promoviert. War er schon während der Studienzeit des Öfteren in Paris gewesen, so ging er 1871 für eine kurze Lehrtätigkeit nach Paris an die Sorbonne. Im Sommer 1872 kehrte er aus Paris zurück nach Wiesbaden und arbeitete neben der Sprachwissenschaft auch journalistisch. Oft besuchte er in dieser Zeit im Rheingau seinen Bruder August. Dieser war an der Kiedricher Basilika St. Valentin als Kaplan und erster Chorregent der »Schola Choralis«, die der Kiedricher Wohltäter, der englische Baronet Sir John Sutton, mit seiner Stiftung wieder ins Leben gerufen hatte, tätig.
Nach dem Tod von Baronet Sutton 1873 erwarb Dr. Robert Weil 1875 dessen Kiedricher Landsitz und zog mit seiner Frau Emilie dorthin. Hier im Rheingau kam er mit Heinrich Eduard von Lade, dem einflussreichen Bankier und Kaufmann, in Kontakt, dem es durch kluge Diplomatie gelungen war, dass 1872 in Geisenheim die »Königlich Preußische Lehranstalt für Obst-und Weinbau«,die heutige Hochschule Geisenheim, gegründet wurde. Der Austausch der beiden Männer weckte Dr. Weils historisches und oenologisches Interesse am Weinbau. Dieses hatte durchaus auch einen wirtschaftlichen Aspekt, waren doch die Rieslinge vom Rhein zu dieser Zeit die teuersten Weine der Welt mit höchster weltweiter Reputation. So wurde aus dem frankophilen Sprachwissenschaftler ein engagierter Winzer, der auch dieses Metier mit wissenschaftlicher Akribie und Nachhaltigkeit vorantrieb. 1875 begann Dr. Robert Weil ausgewählte Weinbergsparzellen in den Kiedricher Berglagen zu erwerben. So wurden die Weinberge des Grafen von Fürstenberg ebenso gekauft wie der Weinbergsbesitz des späteren Chefkochs des Berliner Grand Hotels Adlon, Otto Nilkens. 1926 erfuhr das Weingut dann nochmals eine Lagenerweiterung mit dem Erwerb des Weinguts Buschmann. Der Fürstenbergsche Weinbergsbesitz umfasste auch ein absolutes Filetstück im legendären Kiedricher Gräfenberg an der Lagengrenze zum Kiedricher Turmberg hin gelegen. Für diese hochwertige steile Parzelle, die sogenannte Lay, hatte der Notar im gesonderten Kaufvertrag einen entsprechend hohen Preis festgelegt. Um sich auch diesen so wertvollen Weinbergsteil sichern zu können, setzten Dr. Robert Weil und seine Frau Emilie, aus der Familie der Edlen von Vacano, die von ihr in die Ehe mitgebrachte Mitgift ein – mit Erfolg! Fortan trug die »Lay« im Hause Weil den »familiären Ehrentitel« MONTE VACANO.
Mit dem Kauf dieser Weinberge hatte Dr. Robert Weil ein strategisch kluges und hochwertiges Portfolio zusammentragen können. Eine Gräfenberg Auslese,»Wachstum des Dr.Robert Weil«, aus dem Ausnahmejahrgang 1893 brachte dann auch die internationale Reputation für die Weil’schen Weine. Dieser besondere Riesling, vom Mainzer Freund Lorenz Adlon für seine Berliner Weinhandlung ebenso geordert Blick aus dem Weingut in Richtung Turmberg und MONTE VACANO Mit dem wiedererweckten MONTE VACANO lässt das Weingut Robert Weil im Jahr 2020 ein weltweites Symbol deutscher Riesling-Kultur vom Stapel!
"Enormously concentrated and structured, this giant dry riesling is only just beginning to open. There’s plenty of candied citrus here, but the more balsamic notes are what give it the excitement (also because they aren’t exactly typical for this generally charming vintage). Enormous textural complexity and a long, dark mineral finish. Limited production. Bottled after 22 months on the full lees in large neutral oak without sulfur. Drinkable now, but best from 2024." 98/100 Punkte
Wein: | Riesling Trocken Monte Vacano |
Abfüller / Weingut: | Weingut Robert Weil |
Anbaugebiet: | Rheingau |
Weinfarbe: | Weißwein |
Jahrgang: | 2021 |
BIO Zertifizierung: | nein |
Verkaufseinheit: | 1 x 0,75 Liter |
Alkoholgehalt: | 12,00 % |
Hersteller: | Weingut Robert Weil KG, Mühlberg 5, 65399 Kiedrich |
Zutaten: | Trauben und Stabilisatoren |
Allergene: | Enthält Schwefeldioxid (E220) |
Nährwertangaben (per 100ml): | Enthält geringfügige Mengen von Fett, gesättigten Fettsäuren, Eiweiß und Salz. |