Napanook Zweitwein Dominus 2021

Christian Moueix hatte das Glück schon bei seiner Geburt zu einer der angesehensten Weinfamilien in Bordeaux zu gehören. Sein Großvater Jean legte 1930 den Grundstein als die Familie nach St. Emilion übersiedelte und das Château Fonroque kaufte. Christians Vater, Jean-Pierre gab dem Ganzen dann richtig Auftrieb und er gründete 1937 das Établissements Jean-Pierre Moueix. Neben dem Handel mit den grossen Weinen aus dem Pomerol und St. Emilion war die Familie Moueix auch stets mit dem Anbau von Weinen beschäftigt. Jean-Pierre Moueix hatte Weitblick und erkannte die Bedeutung des amerikanischen Marktes für die Weine des Bordelais und bei seinem Filius Christian war es wohl der Wunsch in die grosse, weite Welt zu kommen, als es dann Ende der 60er Jahre für Christian nach Kalifornien ging. Die kalifornische Universität Davis nordöstlich von San Francisco liegt nur einen Katzensprung vom Napa Valley entfernt, wo sich zu dieser Zeit eine grosse, kalifornische Weinszene etablierte.

Anfang der siebziger Jahre musste Christian wieder zurück nach Bordeaux und in den Familienbetrieb einsteigen. In den nächsten 10 Jahren hatte Christian seine Zeit in Kalifornien nicht in Ruhe gelassen und 1981 konnte er die Napanook Weinberge vom ehrwürdigen Inglenook Weingut pachten und mit der Tochter des Eigentümers das Abenteuer Kalifornien in die Tat umsetzen. 1983 wurde der erste Dominus Jahrgang abgefüllt und Christian hat von Anfang an seinen ganz eigenen Weg, einen französischen Weg beschritten. Ihm war bewusst, dass er keinen Bordeaux und natürlich erst Recht keinen Petrus im Napa Valley machen kann, aber seine Erfahrung und die Art und Weise wie in Bordeaux gearbeitet wird, liess er natürlich in seine Arbeit im Napa Valley einfliessen. 

Die Vegetationszyklen sind im Napa Valley schon immer von hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen geprägt, ein Phänomen, was wir in Europa und Bordeaux seit der letzten Dekade vermehrt feststellen und dem „Klimawandel“ zuschreiben. Christian Moueix musste diesen widrigen Bedingungen beim Weinbergmanagement von Anfang an Rechnung tragen und setzt auf eine sehr tiefe Verwurzelung der Rebanlagen, um dem Hitzestress zu trotzen. Auf Bewässerung wird konsequent verzichtet und die Trauben werden dann gelesen, wenn Sie reif sind. Überreifes Traubenmaterial, welches Dank Bewässerung noch bis zum bitteren Ende hängen konnte, Fehlanzeige! Statt „Big is beautiful“ ist hier Noblesse und Finesse mit vielen Nuancen die Maxime!


“A blend of 88% Cabernet Sauvignon, 7% Cabernet Franc and 5% Petit Verdot, the fruit for the 2020 Napanook (like the 2020 Dominus) was picked prior to the start of the Glass Fire on September 27. Scents of redcurrants and cherries lead the way, bolstered by notes of dark chocolate and mocha. It's medium to full-bodied and silky in feel, despite a touch of warmth on the palate, while the long finish picks up a hint of red capsicum and a touch of coarseness.”
92/100 Punkte