Château Le Reysse - Medoc
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Weinfreunde,
liebe Kunden,
in der öffentlichen Wahrnehmung steht der 2017er Bordeaux Jahrgang im Schatten vom 2016er und 2018er Jahrgang – dies wird dem Jahrgang jedoch nicht gerecht. Nach den Superlativen des Dreamteams Jahrgang 2015 und 2016 war der Markt erstmal gesättigt und gerade die alten Hasen haben nur selten mal einen gescheiten 7er Jahrgang im Glas gehabt.
Jeder langjähriger Bordeauxfreund wird nicht gerade die besten Erinnerungen an Weine aus dem 1977er, 1987er, 1997er oder 2007er Jahrgang haben, wobei schon der 2007er ein paar interessante Weine zu bieten hatte und vor allem zu einem sehr fairen Preis auf den Markt kam.
2017er Château Le Reysse Nach einem außergewöhnlich trockenen Winter erwärmten sich die Böden schnell mit den steigenden Temperaturen des Frühjahrs. Auf einen frühen Austrieb im März folgte eine ungewöhnlich warme Periode in der zweiten Aprilhälfte. Leider wurden die Winzer links und rechts der Gironde im 2017er Jahrgang aber auch von ihrem größten Feind besucht – den Spätfrösten.
In der Nacht vom 20. auf den 21. April 2017 fiel das Thermometer im Großraum Bordeaux erstmals auf -5° Celsius. Diese eine Nacht fügte den Winzern schon große Schäden zu, aber das war noch nicht das Ende der Fahnenstange. In den Nächten vom 27. bis 29. April fiel das Thermometer erneut unter den Gefrierpunkt. Es waren kühle, aber auch sonnige Tage und in manchen Gegenden führten die Sonneneinstrahlungen auf den Eiskristallen der Triebe zu weiteren Schäden.
Im nördlichen Medoc im Begadan schützten jedoch die Flussmündung der Gironde und der nahe Atlantik die Weinberge von Stefan Paeffgen, sodass Le Reysse als einer der wenigen Weingüter nicht von den Spätfrösten betroffen war. Im weiteren Verlauf der Vegetationsperiode blieb es bei dem Zeitvorsprung und sowohl die Blüte wie auch der Farbwechsel der Trauben traten sehr früh auf.
Über die gesamte Vegetationsperiode blieb es verhältnismäßig trocken. Das trockene Frühjahr hielt Pilzerkrankungen zurück, deshalb erübrigten sich einige Pflanzenschutzmaßnahmen. Hingegen im Juli und August blieb es eher kühl und vereinzelte Regenschauer führten zu einem Pilzdruck, dem Stefan Paeffgen mit einer konsequenten, grünen Lese begegnete.
Durch diese gründlichen Laubarbeiten konnten die Reben bis zur vollen Reife bei einer guten Durchlüftung ausreifen und vor allem der Cabernet Sauvignon zu stattlicher Reife heranwachsen. Stefan vergleicht den 2017er mit dem klassischen 2011er Jahrgang.
Der fertige Wein präsentiert sich ungemein tiefgründig in der Nase und wirkt dabei so angenehm vertraut und auch unaufgeregt im Glas wie wenn ein alter Freund zu Besuch kommt. Die Noten von Brombeeren, Waldbeeren, aber auch Cassis stehen in einer schönen Symbiose und lassen den Wein ungemein erwachsen erscheinen.
Am Gaumen engmaschig und dicht mit einer überbordenden Primärfrucht versehen, präsentiert sich der Wein mustergültig für einen Jungwein. Eingerahmt von markanten, aber nicht dominanten Tanninen, braucht dieser Wein noch ein paar Jahre der Lagerung, bevor er sich seiner Trinkphase ab 2025 nähern wird.
„87% Cabernet Sauvignon, 10% Merlot, 3% Cabernet Franc
Sehr verführerische Nase von Reysse 2017! Sie ist intensiv fruchtig und geprägt von Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren und sogar etwas Pflaumen. Ich nehme auch würzige Noten mit Zimt und Nelken wahr. Kein Zweifel, Weihnachten steht vor der Tür! Im Gaumen ist der Wein schmackhaft und saftig. Er kontert den etwas kandierten Charakter des Bouquets und weist eine angenehme Frische auf. Die Tannine sind perfekt eingebunden, charmant und feinkörnig. Sie stehen in Symbiose mit der Frische der Struktur. Anhaltend fruchtiger Abgang. Sicherlich einer der besten 2017er im Médoc.“
93/100 Punkte - Trinkreife 2023-2037
2017er Château Le Reysse 750ml in 12er Holzkiste nur 18,47€/Fl. 2017er Château Le Reysse 1500ml in 6er Holzkiste nur 36,84€/Fl.