2015er Silvaner „Probstey“ – Weingut Thörle
Dieser Silvaner ist das Produkt einer konsequenten Fokussierung auf alte Traditionen! Noch in den 1950er Jahren waren in und um Saulheim nicht weniger als 50% der Weinberge mit Silvaner bepflanzt – heute sind es gerade noch 10%. Die Lage Probstey zählt zur Besten des Weinguts und die Bodenprofile sind durch Tonmergel und Kalk dominiert. Durch Jahrzehnte andauernde Erosionen im Herzen der Lage liegt hier nun der Kalkstein an der Oberfläche und dominiert die Weine. Hier wachsen nunmehr wieder kleinbeerige und hocharomatische Trauben und stehen Pate für einen höchst komplexen und aufregenden Silvaner mit viel Rasse und Länge.
Stuart Pigott hat es in der FAZ für den 2014er auf den Punkt gebracht:
„…der im Duft verblüffend den Weißweinen der legendären Domaine Coche-Dury ähnelt. Konzentriert und nachhaltig, ist dies ein einmaliger Wein für diese Traubensorte…“
2015er Silvaner „Probstey“ – Weingut Thörle
Gut, der Vergleich hinkt insoweit, dass Coche-Dury seine raren Weissweine natürlich nur aus Chardonnay keltert, aber schon beim Eeinschenken werden die Parallelen und Assoziationen von Pigott klar.
Sanfte, goldenen Noten im Glas und eine einmalige Aromatik in der Nase mit einer überragenden Aromenfülle. In einer Blindverkostung würde man bei der Herkunft schnell auf Frankreich tippen, so rassig der Wein daherkommt. Am Gaumen mit subtilem Druck und einer überragenden Finesse versehen. So natürlich dicht, gehaltvoll und trotzdem noch verspielt und finessenreich wie kein anderer Silvaner den wir je im Glas hatten!
Auch die sehr treffende Beschreibung von Manfred Klimek „Die Welt“ des Vorgängerjahrgangs möchten wir gerne wieder zitieren:
„Thörles Silvaner 2014 aus der Lage Probstey ist eine weitere Kreation, die in keine Schublade passt. Das Zeug ist so gut, dass es dem Suchtmittelgesetz unterstellt werden sollte.
Was wenige wissen: Silvaner ist die einzige Rebsorte der Welt, die in Gesamtheit emigrierte. Sie wurde von der Südsteiermark nach Franken geholt und später auch nach Rheinhessen und in die Pfalz gebracht. In Deutschland ist der Silvaner gut aufgehoben, dennoch gibt es nur wenige richtig große Silvaner (etwa jenen von Battenfeld-Spanier), also Weine, die dauerhaft in Erinnerung bleiben. Der Probstey 2014 von Thörle jedoch ist ein wahrlich großer Silvaner, viel mehr noch: Er ist der beste Silvaner, den ich je getrunken habe. Und ich glaube seither, dass Silvaner jene deutsche Sorte ist, die im kleinen und mittleren Holzfass zu einer ungeahnten Größe wachsen kann. Vielleicht hat das in diesem Fall auch mit dem eher durchwachsenen Jahrgang 2014 zu tun; vielleicht funktioniert kleines Holz in einem warmen Jahr mit gewichtigeren Weinen weit weniger gut. Das wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall sorgen die jungen Thörles für ordentlich Verwirrung.“
Infos über das Weingut:
Saulheim liegt im nördlichen Rheinhessen in der Mitte des Dreiecks Bingen, Mainz und Alzey. Die Thörle’s leben hier schon seit dem 17. Jahrhundert vom Weinbau. Mit der Direktvermarktung haben die Eltern aber erst 1985 begonnen. Seit 2006 haben Christoph und Johannes Thörle das Ruder übernommen und den ganzen Betrieb auf Links gedreht. Johannes Thörle hat sein Handwerkszeug bei keinem geringeren als Philipp Wittmann gelernt, während Christoph Thörle in Heilbronn ein Studium der Weinwirtschaft absolvierte.
Was lange währt wird endlich gut und die Brüder sind heute mehr oder weniger dort angekommen, wo sie hin wollten. Nach vielen arbeitsreichen, intensiven und entbehrungsreichen Jahren sind die 19ha Weinberge heute in vorbildlichem Zustand! Viel Handarbeit im Weinberg, rigorose Ertragsreduzierung, strenge Selektion sind die Basis. Im Keller ist die Maxime lange Maischestandzeiten und natürlich die Spontanvergärung. Die Bodenprofile rundum Saulheim sind durch hohe Kalkanteile geprägt und das schmeckt man – salzige Mineralität ist das Stichwort!
Dass rundum Saulheim gute Bedingungen für den Weinbau herrschen, erkannte auch schon früh das Kloster Eberbach, welches hier im 14. Jahrhundert ebenfalls Weinberge bewirtschaftete. Die Bodenprofile des Rheingaus, wie auch des nördlichen Rheinhessens, sind durch ein tertiäres Urmeer geprägt und die reichhaltigen Böden zeichnen sich durch hohe Vorkommen von Fossilien, Mineralien, Kalkmergel und Kalkschotter aus. Saulheim ist im Vergleich zum Rheingau oder der Ahr eher kleinteilig und hügelig mit kleineren individuellen Lagen.
2014er Silvaner - Thoerle 22,00 €/Fl.
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