Dieser Tage hatten wir das Vergnügen den 2009er Leoville-Barton nachzuverkosten und wir haben uns unverzüglich entschieden, direkt nochmals einige Kisten in Bordeaux zu kaufen.
Die Gründung von Leoville-Barton geht auf das Jahr 1826 zurück, wobei die Weinberge davor Bestandteil der Gemarkung Leoville waren, die mal bis an Beychevelle im Süden und im Norden bis an Latour heran reichten.
Das Château wird heute von Anthony Barton geführt, der mittlerweile weit über 70 Jahre alt ist und das Tagesgeschäft seiner Tochter Lilian Barton überlässt. Die Weine von Leoville Barton gelten schon lange unter Freunden des klassischen Bordeauxs aus St. Julien als „the place to be“.
Von der Stilistik gehören die Weine von Leoville Barton zu den authentischsten Weinen der Appellation und zeichnen sich meist durch einen mehr als fairen Preis aus. Wenn dann noch ein "Jahrhundertjahrgang" wie der 2009 im Keller lagert, führt an den Weinen von Anthony und Lilian Barton eigentlich kein Weg vorbei.
Mit dem 2009er Leoville-Barton knüpfen die Bartons nahtlos an die Qualitäten von 2005, 2003 und 2000 an!
Bereits im Glas jahrgangstypisch mit einer satten, dunklen Frucht mit minimalem Rand versehen. In der Nase eine reichhaltige Aromatik vieler dunkler und gekochter Früchte. Das ganze aristokratisch verpackt mit einer bordelaisen Grandezza, die vielleicht damals die jungen 1982er oder 1990er Weine hatten. Trotzdem gelingt dieser Wein der Spagat zur Neuzeit und macht sofort Lust auf mehr.
Am Gaumen äußert delikat mit einer beinah unnahbaren Finesse und kompakten leicht kühlen Frucht. Zum jetzigen Zeitpunkt äußerst verschlossen und in tief in sein „Schneckenhaus“ zurückgezogen, teilen wir die Meinung von Parker und Gabriel, dass hier ein ganz, ganz grosser Leoville-Barton schlummert.
Unser Fazit: Eine fiktive Kopie des 1982er oder 1990er Jahrgangs, die in keiner Sammlung fehlen darf!
Auslieferung nicht vor Juli/August 2012!
2009 Château Leoville Barton - 2. Cru Classe St. Julien 0,75l. 117,00 €