Wir halten immer alle Augen und Ohren offen für kleine Bordeauxweine aus guten Jahrgängen und wir konnten in diesem Herbst mal wieder eine echte Entdeckung machen, die hierzulande ziemlich unbekannt ist.
Die Ordensschwester Magdelaine de Vimont begann 1931 Kinder mit Lernschwächen zu unterstützen. Aus diesen bescheidenen Anfängen ist heute eine kleine, landwirtschaftliche Behindertenwerkstatt mit bis zu 90 Mitarbeitern geworden. In Castres-Gironde, südlich von Bordeaux und nahe der Gironde, wurden lange Jahre vornehmlich köstliche Marmeladen hergestellt, die sich in der Region größter Beliebtheit erfreuten.
2009 wurde ein großer Traum der Gründerin wahr und man konnte 10ha Weinberge im Graves kaufen. Die Weinberge sind regionstypisch durch sehr viel Kies geprägt und mit 81% Merlot, 17% Cabernet Sauvignon und 2% Malbec bestockt. Das durchschnittliche Alter der Reben beträgt 35 Jahre.
Von dem Rotwein, der hier mit professioneller Hilfe auf die Flasche gezogen wird, waren wir sofort überzeugt und sofort eine Charge gekauft. 10% des Weines sind in neuen Barriques ausgebaut, während der Hauptteil in ein- bis zweijährigen Fässern reifte.
2010 Château Vimont – Graves
Sattes ziegelrot mit minimalem Rand und einer typischen und anregenden Nase von Waldbeeren und reifen, dunklen Früchten. Mal ein erfreulicher Graves Wein, der schon in der Nase mit seinen klassischen Noten auffällt und nicht nur nach neuem Holz riecht. Subtil, vollreif und mit sanftem Druck ist das ein klassischer Bordeaux so wie früher, wie man ihn heutzutage immer seltener antrifft.
Auch am Gaumen voll überzeugend mit sehr reintönigen Primäraromen, die sich bereits zu öffnen beginnen. Der Wein ist schon jetzt so überzeugend und stimmig und am Beginn seiner Trinkreife. Ein kleiner Ausflug in die Karaffe tut dem Wein gut und bietet dann allerhöchsten Trinkgenuss zum sensationell fairen Preis! Eine echte C&D Entdeckung á la Château Masburel oder Château Le Reysse, die jeder Bordeauxfreund mal probieren sollte.
2010er Vimont - Graves 9,99 €/Fl.