Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Weinfreunde,
liebe Kunden,
in der kleinen Gemeinde Prignac de Medoc im Norden des Medocs, nicht weit von der Flussmündung der Gironde entfernt, liegt das Château Lafon, welches schon im 19. Jahrhundert zu den besten Weingütern der Kommune zählte und als Cru Bourgeois klassifiziert war.
Ein paar Generationen später übernimmt 1985 Remy Fauchey die Leitung des elterlichen Weinguts von seinem Vater Roger. Dieser hatte von 1952 bis 1985 seine jährliche Ernte als lose Fassware an die örtliche Kooperative geliefert. Ein untragbarer Umstand den Remy als erstes änderte und fortan sich um alles selber kümmerte. Remy Fauchey hat sofort die richtigen Weichen im Weinberg gestellt und ist diesen Weg konsequent weiter gegangen. Das Weingut befindet sich derzeit in der offiziellen Umstellung auf biodynamischen Weinbau mit der entsprechenden Klassifizierung. Naturnahen Weinbau hatte er von Anfang an praktiziert und es hat wieder einmal ca. 10 Jahre gedauert, bis die Qualität der Weine sich dramatisch gesteigert hat. Mit dem 1995er Jahrgang wurde René Gabriel auf dieses Kleinod aufmerksam und bewertete die guten Jahrgänge regelmäßig mit 18/20 Punkten.
Seit 2004 darf das Château Lafon nach 104 Jahren nicht mehr den eigenen Namen tragen! Was war passiert? In Frankreich muss eine geschützte Namensbezeichnung (Marke) alle 10 Jahre durch einen formellen Antrag verlängert werden. Remy Fauchey hat die Frist leider um einen kurzen Zeitraum verpasst und den Name Lafon trägt heute ein anderes Weingut aus dem Listrac.
Durch diesen schweren Schicksalsschlag war Remy Fauchey zum umbenennen des Châteaux gezwungen und benannte sein Château L’Inclassable – wörtlich übersetzt nicht klassifizierbar.
Zu L’Inclassable gehören heute 15ha Weinberge, die aus zwei getrennten Parzellen bestehen mit unterschiedlichen Terroirs. Zum einen ca. 6ha Weinberge mit den typischen, lockeren Kiesböden, die den Weinen die Finesse und Reintönigkeit geben. Die anderen 9ha Weinberge liegen auf einem kleinen Plateau, welches durch Tonkalkstein geprägt ist. Von letzteren kommen die eher robusteren Weine.
Der durchschnittlich 40 Jahre alte Rebbestand besteht aus einem Löwenanteil Cabernet Sauvignon, etwas Merlot und ca. einem Drittel Petit Verdot sowie einem kleineren Teil Cabernet Franc.
2016er Château L’Inclassable Mit der Umstellung auf biodynamischen Weinbau geht in den letzten Jahren eine weitere Qualitätssteigerung einher und die Weine gewinnen ungemein an Mineralität und Frische. Das Terroir kommt noch besser zum Ausdruck und besonders der Cabernet Sauvignon wie auch der Petit Verdot haben sehr stark von der Umstellung profitiert. Das Cuvee des 2016er Jahrgangs besteht aus 55% Cabernet Sauvignon, 28% Petit Verdot, 12% Merlot und 5% Cabernet Franc.
Nach grüner Lese und selektiver Lese von Hand baut Remy Fauchey den 2016er L’Inclassable für 12 Monate in 400 und 225l. Barriques aus französischer Eiche aus.
Dunkles granatrot im Glas mit minimalem Rand und sehr dicht in der Mitte. In der Nase dunkelwürzig mit anregenden Blaubeernoten und Anklängen von weißem Pfeffer und einer Nuance Zigarrenkiste vom Ausbau im Barrique. Am Gaumen üppig und wuchtig, aber erst im Mittelbau und hinten raus.
Vorne kommt der Wein fast leichtfüßig, frisch und mineralisch auf den Gaumen und baut sich dann mächtig auf. Von der Stilistik trotz des hohen Petit Verdot Anteils eher klassisch bis traditionell ausgebaut, zeigt der Wein ein bisschen was von der Stilistik des „alten Bordeaux“.
Irgendwie ist der Wein so etwas wie eine kleine Zeitreise in die Zeit der guten 80er und 90er Jahrgänge und es werden Erinnerungen an die Poujeaux und Sociando Mallets dieser Jahrgänge wach. Mit seiner fast vornehmen Eleganz und subtilen Kraft steht der Wein noch ganz am Anfang seiner Reife. Zum jetzigen Zeitpunkt sollten Sie dem Wein einige Stunden in der Karaffe spendieren und wir sehen das Trinkfenster im Bereich 2025 bis 2040.
2016er L’Inclassable 0,75 ab 18,33€/Fl. 2016er L’Inclassable MAGNUM nur 37,99€/Fl.