2014er Lamothe-Bergeron Das Frühjahr des 2014er Jahrgangs begann durchaus vielversprechend mit einem Blüteaustrieb zwei Wochen vor dem langjährigen Durchschnitt und recht moderaten Temperaturen. Im Juli und August wendete sich jedoch das Blatt und der Sommer glänzte durch Abwesenheit. Das alte, französische Winzersprichwort “Août fait le moût” besagt „der August macht den Most“. Will sagen, die Reben benötigen die hohen Temperaturen und vielen Sonnenstunden des Sommers, um ganz auszureifen. Zu diesem Zeitpunkt sahen die Winzer links und rechts der Gironde jedoch wortwörtlich eher düstere Wolken am Firmament aufziehen für den 2014er Jahrgang.
Doch dann kam alles anders und sowohl Temperaturen wie Sonnenstunden erreichten im September (sehr oft 30°C) und Oktober (sehr oft 25°C) Werte wie im Hochsommer – einen vergleichbaren Herbst gab es letztmalig 1961!
Somit konnten alle Winzer ganz gelassen dem Erntezeitpunkt entgegen sehen und in aller Ruhe Parzelle für Parzelle lesen, so wie die entsprechende Reife vorhanden war. Sowohl der früh reifende Merlot wie auch der Cabernet Sauvignon konnten voll ausreifen. Die Weine zwischen St. Julien, Pauillac, St. Estephe und dem nördliche Medoc waren auffallend gut und weckten in der Spitze Erinnerungen an den 2010er Jahrgang.
Der 2014er Lamothe Bergeron überzeugte uns in unserer jüngsten Verkostung auf der ganzen Linie: Satt ziegelrot im Glas mit animierenden Noten einer beginnenden Reife. Die ehemals primärfruchtigen Aromen sind jetzt durch gesetzte Noten von gereiften Waldfrüchten ersetzt worden. Waldbeeren und frisch gemahlener Pfeffer machen hier sofort Lust auf den ersten Schluck. Am Gaumen immer noch frisch und Noten von Blaubeeren und Zigarrenkiste. In seiner Gesamtheit ein wunderbar gereiftes, bürgerliches Gewächs mit einer beginnenden Trinkreife. 2014er Lamothe-Bergeron nur 17,95€