Wenn über die Weine aus heimischen Landen im Allgemeinen gesprochen wird, denken wohl viele spontan zunächst an einen Riesling von der Mosel. Von den „süßen“ 50er Jahren bis heute ist auch an der Mosel viel passiert und was heute aus manchen deutschen Kellern auf die Flasche gezogen wird, kann sich mit den besten Weißweinen der Welt messen.
Der WineSpectator spricht 2003 erstmals von „Germany‘s Dry Revolution“ und die wohlgeschätzte Jancis Robinson bringt es auf den Punkt:
„…zu den erfrischendsten und am meisten unterschätzen Weinen der Welt zählen. Dabei ist Ihnen ein Stil eigen, dem kein anderes Weinanbaugebiet auch nur annährend nachzuahmen vermag.“
Revolution sei mal dahingestellt – so wie der Riesling mit der deutschen Weinkultur untrennbar verbunden ist, ist es Markus Molitor mit der Mosel. Sein Haus Klosterberg ist eine in Stein gemeißelte Institution in Sachen Riesling und für manchen Rieslingfreund eine Art Pilgerort.
Für das Falstaff Magazin ist er der Winzer des Jahres 2014:
“Macht er Wein oder Wunder? Beides. Markus Molitor gehört zu den Doyens des deutschen Weinbaus. Von der Basis bis zum Grand Cru gelingen ihm in einer Regelmäßigkeit atemberaubende Weine, die ihresgleichen suchen. Ein »Weinaholic« sondergleichen. So entstehen Jahr ein, Jahr aus eine ungeheure Vielfalt und Vielzahl von grandiosen Gewächsen, weil Molitor ihnen Raum gibt und an ihren Charakter glaubt.”
2013er Riesling trocken „Schiefersteil“ – Weingut Markus Molitor
Dieser Wein ist nach Angaben des Weinguts eine abklassifizierte trockene Spätlese zum Preis eines Gutsrieslings! Spätestens jetzt sollte jeder Rieslingfreund hellhörig werden. Die Trauben für diesen Wein stammen ausnahmslos aus eigenen Weinbergen, vom Wehlener Klosterberg bis zu den Paradelagen der Wehlener Sonnenuhr oder des Erdener Treppchens. In diesen Steillagen stehen die besten Reben von Markus Molitor und von hier kommen seine legendären trockenen Spätlesen, Auslesen etc. Der „Schiefersteil“ ist somit ein Lagencuvée und der Einstieg in die Welt der trockenen Rieslinge von Markus Molitor. Wir haben Mitte September die gesamte 2013er Kollektion verkostet und waren von der Deklination beeindruckt. Vom Gutsriesling bis zum Eiswein, von trocken bis edelsüßen – Markus Molitor baut selbst kleinste Parzellen innerhalb eines Weinbergs separat aus.
An der aufwendigen Handarbeit und strengen Selektion führt in den Steillagen schon rein technisch kein Weg vorbei. Bis zu 100-jährige wurzelechte Reben mit bis zu 80% Neigung und einer selektiven Lese mit mehreren Durchgängen – so „verrückt“ muss man als Winzer erst mal sein.
Wenn die Trauben im Haus Klosterberg angeliefert werden, wird ausschließlich spontan in den Tiefen des alten Schieferkellers vergoren. Ein langes Hefelager und sehr behutsame Behandlung der Weine ist kein Marketing Gag, sondern gelebte Konsequenz! Während bei der alljährlichen Prowein ein Verkostungs-Marathon des jüngsten Jahrgang ansteht, geht es bei Molitor mit dem aktuellen Jahrgang immer erst nach dem Sommer los. Schon im Glas ein sehr stoffiger Wein mit leicht goldgelbenen Reflexen. In der Nase Schiefernoten und Anflüge von reifen Rosinen und Mandeln in einer einzigartigen Symbiose! Am Gaumen 100% trocken ausgebaut, kommt der Wein wie eine trockene Spätlese daher. Dicht, verwoben und nuanciert mit Spannung und Finesse – mehr Attitüde bei einem Riesling in der 10€ Preisklasse wird es kaum geben.
Unser Fazit: Großes Rieslingkino von der Mosel!
2013er Riesling trocken „Schiefersteil“ – Weingut Markus Molitor 0,75l. 10,90 €
6 Flaschen für 65,40 € und frei Haus geliefert.
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2012er Riesling trocken „Schiefersteil“ 0,75l. 10,90 €
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